Was ist denn eigentlich eine Mütterpflegerin?
Viel zu wenige Familien kennen den Beruf der Mütterpflegerin und wissen somit leider auch nicht, dass sie in manchen Fällen Anspruch auf eine haben, dazu später mehr.
Ich bin Julia 33 Jahre alt, habe einen 6-jährigen Zwerg, den ich sagen wir mal Teilzeit alleine erziehe, da sein Papi trotz unserer Trennung immer für ihn da ist und wir uns in allen Belangen unterstützen. Wir leben in einem Mehrgenerationen Haushalt mit meinen Eltern, zwar haben wir abgetrennte Wohnungen, aber wir sehen uns sehr oft und helfen uns gegenseitig.
Da ich dieses Privileg erst seit 2 Jahren erleben darf, ging es mir im Wochenbett ziemlich schlecht. Ich habe damals keinerlei Unterstützung in Anspruch genommen, obwohl es sicherlich Leute gegeben hätte, die mich gerne unterstützt hätten. Im Nachhinein weiß ich, dass ich unter einer Wochenbettdepression litt. Warum ich mir damals so schwergetan habe, das anzunehmen, weiß ich bis heute nicht. Aber ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin und hätte ich das Wochenbett damals nicht so erlebt, wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, diesen Beruf auszuüben. Mir war nach der ersten Zeit mit Baby und nach unzähligen Gesprächen mit frischgebackenen Müttern klar: Ich möchte die Frauen und Familien unterstützen.
Ich startete mein Vorhaben mit einer Ausbildung zum Baby Planner bei der Baby Planner Academy, diese umfasst eher die organisatorischen Bereiche in der Schwangerschaft und ersten Zeit mit Baby
Aber das war mir noch nicht genug, ich wollte tatkräftig und auch emotional unterstützen, also absolvierte ich die Ausbildung zur Mütterpflegerin/FamilienLotSinn im Dorothea Heidorn Institut. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, denn jetzt übe ich meine Berufung aus und habe mir mit meinem Unternehmen „Allaboutyourbaby“ einen Traum erfüllt. Wenn ich arbeite, tue ich alles mit Liebe und das bei jeder Familie, die alle so unterschiedlich sind und individuelle Bedürfnisse haben.
Als Mütterpflegerin bin ich in manchen Fällen schon während der Schwangerschaft für Euch da. Wenn z.B. eine medizinische Indikation vorliegt, die eine oder andere Schwangere bekommt Bettruhe verordnet oder kann sich aus anderen Gründen nicht um Geschwisterkinder und sich selbst kümmern. Ich bereite mit den Eltern dann beispielsweise das bevorstehende Wochenbett vor, mache auch leichte Haushaltsarbeiten, bekoche die Familien mit gesunden nahrhaften Speisen, kümmere mich um Geschwisterkinder, was auch das Abholen oder Bringen in die Kita oder Schule umfasst, helfe dabei das Kinderzimmer fertig einzurichten und begleite sie zu Arztbesuchen oder erledige die Einkäufe und andere wichtige Dinge.
Was dennoch öfter vorkommt, ist das ich die Familien im Wochenbett und auch darüber hinaus begleite. Auch hier ist es so, dass die Krankenkasse, im Falle einer medizinischen Indikation, bedeutet, ein Elternteil ist krank oder Geschwisterkinder unter 24 Monaten leben mit im Haushalt und der andere Elternteil kann die Sorge für diese wegen Arbeit nicht übernehmen, eine Mütterpflegerin bezuschusst oder die Kosten komplett übernimmt. Fragt da am besten bei Eurer Krankenkasse nach, leider gibt es noch keinen extra Antrag für eine Mütterpflegerin, deshalb werden wir über das Antragsformular einer Haushaltshilfe beantragt. Gerne helfe ich oder auch einer meiner Kolleginnen bei der Beantragung und beantworten Euch alle Fragen hierzu.Viele Eltern gönnen sich das aber einfach auch so und bezahlen mich dann privat. Es kam auch schon vor, dass Großeltern oder Freunde, die Eltern mit meinem Service, beschenkt haben.
Im Wochenbett mache ich die gleichen Dinge wie oben schon während der Schwangerschaft beschrieben. Hinzu kommt noch, dass ich die Mütter nun durch Massagen oder andere Entspannungsmethoden verwöhnen darf. Ich unterstütze bei der Umsetzung der Empfehlungen der Hebamme in Sachen Stillen, Babypflege und Rückbildung und kann euch auch hierzu ein paar Tipps (keine medizischen) geben.
Aber was eines der wichtigsten Dinge ist, welches die frischgebackenen Eltern ganz dringend brauchen – jetzt während der Pandemie noch stärker als sonst – ist einfach Jemanden, der zuhört! Der nicht be- oder sogar verurteilt! Jemanden der da ist!
Es herrscht großer Bedarf… und zu wenige Kolleginnen, ich hoffe es kommen noch ganz viele weitere hinzu. Ich finde unsere Arbeit sehr sinn- und wertvoll.
Was wir natürlich nicht ersetzen sind Hebammen, dazu fehlt uns alleine schon die medizinische Ausbildung und das wollen wir auch gar nicht, ich glaube da spreche ich im Namen aller meiner Kolleginnen. Wir arbeiten ergänzend zu ihnen, am besten also Hand in Hand- Weil Hebammen #unersetzbar sind.
Ich liebe, was ich da jeden Tag so mache und wenn ich dann so eine liebe und positive Resonanz, von meinen Familien die ich begleite bekomme, dann füllt sich mein Herz mit noch mehr Liebe.
Und damit dieser Beruf noch viel bekannter wird und uns die Themen des Familienalltags am Herzen liegen, gibt es demnächst mich und die liebe Antje (Owner dieser Website) mit unserem Podcast „HerzlichEhrlich“ auf die Ohren- stay tuned!
<3-lichst Eure Mütterpflegerin Julia von Allaboutyourbaby